Reichelsheim zur Hilfsaktion in den Gebieten der Flutkatastrophe

Reichelsheim zur<br> Hilfsaktion in den Gebieten<br> der Flutkatastrophe

Rehaan Tariq
Leiter der Ahmadiyya Jugend Reichelsheim

Ein Bericht von Leiter der Ahmadiyya Jugend in Reichelsheim zur Hilfsaktion in den Gebieten der Flutkatastrophe in Deutschland:

Assalamo Alaikum wa rahmatullahi wa barakatohu, Friede sei mit Ihnen,

Wir hatten heute die Möglichkeit in den Städten rund um Remagen und Ahrweiler den Opfern der Hochwasserkatastrophe mit insgesamt 7 Mitgliedern zu helfen. Herr Atif Ahmad, Leiter der Abteilung „Dienst an der Mennschheit“ der Ahmadiyya Jugend Deutschland, erläuterte uns bereits im Vorfeld die Situation vor Ort, sodass wir Gummistiefel und Handschuhe beschaffen konnten.

Durch die Gnade Allahs lief die Planung dank Herr Atif Ahmad reibungslos ab und alle offenen Fragen konnten im Vorfeld geklärt werden.Wir trafen uns heute den 22.07 um 08:00 bei mir in Echzell und stärkten uns mit einem Frühstück. Nach dem stillen Gebet machten wir uns auf dem Weg zur Neuwieder Moschee.

Mit einem Dua wird die Arbeit begonnen

Khuddam tragen Essen für die Opfer

Pünktlich um 10:30 Uhr trafen wir mit 2 Fahrzeugen in Neuwied ein. Angekommen empfing uns der Vorsitzende der Moschee Neuwied und wir fingen an, die Essenspakete einzuladen.

Nachdem wir die Essenspakete bei der Moschee aufgeladenen hatten und startklar waren, machten wir uns direkt auf den Weg. Vor Ort angekommen bereiteten mir die Bilder einen Schock. Das was man davor in den Nachrichten gesehen hatte war nun bittere Realität. Ein älterer Herr verglich die Situation mit dem 2. Weltkrieg, dies zeigt den Ernst der Lage. Desto tiefer man sich in die Stadt begab, umso schlimmer war die Zerstörungswut der Flut zu sehen. Die Menschen waren erschöpft aber arbeiteten trotzdem hartnäckig weiter. Der Frust stand den Menschen ins Gesicht geschrieben, nichtsdestotrotz versuchten die Menschen ihr Lachen nicht zu verlieren. Als wir, immer zu zweit, das Essen austeilten, brachten uns die Menschen vor Ort viel Dankbarkeit entgegen. Sie schätzten unsere Arbeit und wir kamen immer wieder über Ahmadiyya Gemeinde ins Gespräch. Andere erzählten uns, dass wir die erste muslimische Gemeinde seien, die ihnen vor Ort geholfen hat.

Die Khuddam teilen das Essen aus

Ein bedeutsames Ereignis war, als ein älterer Herr auf uns zu kam und wir Ihn fragten, ob er etwas zum Essen bräuchte. Er war jedoch gut bedient. Wir sahen, dass er sich sehr schwertat, seine 2 großen Taschen zu tragen und boten Ihm unsere Hilfe an. Er nahm dankend an und wir halfen ihm und seiner Frau nachhause, welches ca. 2km entfernt und relativ Steil gelegen war. Ich kam mit dem Ehepaar ins Gespräch und die Ehefrau war zu Tränen gerührt, dass junge Muslime aus Frankfurt kamen, um zu helfen. Sie hat mir erzählt, dass ihr Mann kaum laufen könne und sie sehr froh sei, dass wir sie nachhause gebracht haben.

Nachdem wir merkten, dass die Betroffenen in Ahrweiler gut versorgt waren, entschieden wir uns nach Dornau zu fahren, eine Stadt, die mit dem Auto nur sehr schwer erreichbar ist und deswegen umso dringender Hilfe brauchte. Der Weg dorthin war sehr mühselig, da die meisten Wege gesperrt waren. Die Bilder dort waren noch schockierender als in der vorherigen Stadt. Dafür waren die Menschen aber umso dankbarer für unsere Hilfe. Auch uns wurde viel Hilfe angeboten, beispielsweise von einem Stand, die noch haufenweise Eier und Kartoffeln übrighatten. Wir gaben die Kontaktdaten an den Leiter der Ahmadiyya Jugend in Neuwied weiter, damit man die Lebensmittel verwerten und austeilen kann.

Ich bin mit dem Auto durch das Dorf Dornau gefahren. Wir hatten leider keine Getränke zum Verteilen dabei, nur unsere eigenen. Ich wurde dann von einer Gruppe angesprochen, ob ich denn nicht etwas Süßes zum Trinken hätte, da Sie dies dringend bräuchten. Sofort übergab ich Ihr Cola und Fanta und prompt kamen weitere Personen und ich konnte so viele glücklich machen. Beim Vorbeifahren rief einer noch nach ich trinke nur Wasser, das würde ich nehmen, sofort griff ich zu meiner vollen und verschlossenen Flasche und übergab Sie dem Herrn, er strahlte vor Freude. Nachdem wir mit dem Austeilen des Essens fertig waren, ging es an das Handwerk.

Wir liefen durchs Dorf und boten unsere Hilfe an, man erkannte uns und ein Mann sagte: „Ihr seid das doch mit dem weißen Auto, die Essen verteilen“. Diese erfreuten Blicke zu sehen war unbezahlbar. Wir halfen einer großen Truppe von über 20 Mann ihre Keller vom Schlamm zu befreien. Die Prozedur des Pumpens, wegtragen und ausschütten war eine sehr anstrengende Arbeit.

Trinkwasser wird zu Verfügung gestellt

Keller werden auch gesäubert

Während wir gearbeitet haben, kamen Leute auf uns zu und haben sich unsere Westen angeschaut und wollten diese sofort abfotografieren. Sie waren sehr erfreut über unsere Hilfe. Nachdem wir fertig waren, kam vermutlich der Eigentümer zu uns und hat sich recht herzlich bedankt und wollte ein Bild von unserem Team machen. Gott sei Dank haben wir es geschafft den Betroffenen zu zeigen, dass wir von der Ahmadiyya Jugend nicht schlafen und uns keine Aufgabe zu groß ist. Nach einem anstrengenden Tag voller Emotionen und neuer Erfahrungen ging es dann für uns Nachhause. Möge Allah diesen Menschen bei ihrem Aufbau helfen und sie vor weiteren Katastrophen bewahren. Amin.

Rehaan Tariq

Leiter der Ahmadiyya Jugend Reichelsheim